Evangelisches Dekanat an der Lahn

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanats zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

    AngeboteÜbersicht
    Menümobile menu

    Willkommen im Dschungel

    03.09.2023 / Doris Volk-Brauer, Pfarrerin in Kubach-Hirschhausen

    Sommerhitze, Sonne tanken, Zeit haben, Wasser genießen, ausruhen. Anschließend müde und geschafft nach fast 10 Stunden Fahrt zu Hause ankommen - und dann das: Überraschung!

    Sollte das unser Garten sein, dieses krautige, blühende, überwucherte Stück Land? Die Kartoffeln und Blumen sind überlagert von den Ausläufern der Kürbisse und im Hochbeet wachsen Salatbäume. Schock und Wiedersehensfreude zugleich erfüllen mich bei dem Blick in diesen Dschungel.

    Das sieht nach Arbeit aus! Mit vereinten Kräften ist es einige Tage später tatsächlich gelungen, eine gewisse Struktur zurückzugewinnen.

    Im Nachhinein stelle ich für mich fest, dass mir solche Dschungelerfahrungen auch in anderen Bereichen oft nicht erspart bleiben. Ich denke an mein Gefühlsleben: Da gibt es zum Beispiel eine Reihe von Selbstbotschaften, die mich entmutigen und lähmen: „Schon wieder hast du so viel Zeit vertrödelt!“- „Du wolltest doch deinen Mund halten und nicht so gereizt auf sie oder ihn reagieren.“- „Wieso hast du dir schon wieder so viel vorgenommen, die Termine so eng gesetzt, dass du kaum noch Luft bekommst?“

    So oder so ähnlich klingen die Stimmen in meinem Innern. Sie tauchen immer dann auf, wenn etwas nicht so läuft wie es sollte. Wie Unkraut sind sie hartnäckig und langlebig.

    Ich muss mich ihnen stellen. Tief graben, um die krankmachenden Wurzeln daran zu hindern meinen „Lebensgarten“ zu überwuchern.

    Dann gilt es, das zu pflegen, was ich anbauen und vermehren will. Das sind Vitaminspender und Gesundmacher wie Liebe, Freude, Freundlichkeit, Güte, Nachsicht und eine gute Portion Selbstdisziplin.

    Ich bin froh, dass Gott mir durch seinen Geist dabei hilft, diese Dinge in meinem Leben zu kultivieren. Den „Dschungel“ erspart er mir trotzdem nicht – der gehört wohl einfach dazu.

    Ich wünsche Ihnen Kraft, Energie und Gottes Nähe beim Aufräumen ihres Dschungels, ob im Garten oder in ihnen selbst.

    Diese Seite:Download PDFDrucken

    to top