Israel

15.10.2023 / Pfarrer Guido Hepke

Stellen Sie sich vor: Weilburg wird von bewaffneten Milizen umstellt. Und dann durchkämmen die Kämpfer die Straßen, Haus für Haus – und ermorden jeden, den Sie für einen Christen halten. Ohne Unterschied. Kindern werden die Köpfe abgeschlagen, Frauen vergewaltigt. Das Motiv: Weilburg muss endlich befreit werden – denn dies ist keine christliche Stadt.

Diese Vorstellung ist völlig absurd!

Aber genau so etwas ist in Israel geschehen: Tausende Terrorkämpfer der Hamas haben das Nachbarland Israel überfallen. Sie haben versucht, in möglichst kurzer Zeit so viele Juden zu ermorden, wie sie erwischen können.

Denn das ist das Ziel der Hamas: Die Vernichtung des Staates Israel, Ermordung der Menschen jüdischen Glaubens. Die Hamas spricht den Bürgern Israels das Lebensrecht ab – in ihrem eigenen Land.

So etwas geht nicht!

Die Terroranschläge der Hamas haben eine neue Stufe der Gewalt erreicht. Das sind Pogrome gegen Menschen jüdischen Glaubens. Seit der Nazi-Zeit hat es so etwas nicht mehr gegeben.

Als Hitler mit seiner Judenverfolgung begann, da hat der Theologe Dietrich Bonhoeffer in einer Radioansprache gesagt: Es reicht nicht, die Opfer unter dem Rad zu verbinden. Man muss dem Rad in die Speichen greifen.

Bonhoeffer hat sich damals dem Widerstand gegen Hitler angeschlossen. Er wollte mithelfen, um die Verbrechen der Nazis zu beenden. Dem Theologen war klar: Ohne Gewalt wird das nicht gelingen. Aber ohne Gewalt lässt sich der Terror nicht stoppen, gibt es wieder und wieder weitere Opfer. Bonhoeffer hat damals gefragt: Wie werde ich weniger schuldig? – Mit einer Bekämpfung des Terrors.

Für heute heißt das: Hamas muss entwaffnet werden. Israel bleibt nichts anderes übrig: Die Terrororganisation muss zerschlagen werden, um weitere Pogrome zu verhindern.

Die Menschen in Israel haben ein Recht auf ein Leben in Sicherheit. Auch viele Menschen in Gaza wünschen sich nur eines: Endlich Frieden. Aber das geht nur ohne Terrororganisationen wie die Hamas.