Und was kann Dein Gott?
19.05.2024 / Doris Volk-Brauer, Pfarrerin in Kubach-Hirschhausen
Sind sie schon mal über eine Slackline gelaufen? Also über ein breites Band, das zwischen zwei Bäume befestigt ist. Und hatten den Auftrag sich vorzustellen, dass das ihr Lebensweg ist und was sie brauchen, um sicher durch ihr Leben zu gehen?
Genau das habe ich mit einer Gruppe von Konfirmanden gemacht, die sich mit dem Glaubensbekenntnis beschäftigt hat.
Schnell bemerkten die Konfirmanden: Wer auf die Slackline steigt, braucht Mut, um überhaupt loszulaufen. Und dann braucht er Hilfe und Halt, um oben zu bleiben und nicht abzustürzen.
Man braucht einen, der nicht loslässt, nicht zieht und zerrt, sondern einfach stützt und begleitet. Der uns die Hand reicht. Der unser Tempo mitgehen kann, egal welche verrückten Ideen wir haben. Der es aber auch schafft, uns zur Ruhe und Konzentration zu bringen. Einen, dem ich mein Leben anvertrauen kann. Dem nichts Menschliches fremd ist. Und der immer wieder die Liebe siegen lässt. Der Mauern und verschlossene Türen durchdringt. Der keine Sprachbarrieren kennt und bei dem ich immer wieder und immer noch Wunder erleben kann.
Genauso ist Gott. Dieser Gott, der Tag für Tag am Werk ist für mich und mit mir, so wie es das Glaubensbekenntnis aussagt. Dieser Gott begeistert mich. Trägt und hält mich. Und zwar so, dass ich es auch wagen kann, rückwärts und mit geschlossenen Augen über die Slackline zu laufen.
Mich in Gottes Hand zu wissen, das ist mein unsichtbares Netz unter der Slackline meines Lebens. Die Hand, die mich hält. Die Liebe, die mich stark macht. Die Begeisterung, die Türen öffnet und die Angst überwindet.
Lassen Sie sich von Gottes gutem Geist umwehen.
Nicht nur an Pfingsten.
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