Warten

14.12.2025 / Stud. Theol. Paula Winkelmann, Evangelische Kirchengemeinde Weilburg

Warten. Ein Zwischenraum, in dem ich weder vorwärts noch rückwärts kommen kann. Vielleicht nicht weiß, wie es weiter geht. Es fühlt sich nach Stillstand an – ewig scheint es zu dauern. Warten auf Lösungen, Ergebnisse, Antworten.


Warten. Ein Zwischenraum, in dem ich lernen kann: Zu vertrauen. Zu hoffen. Zur Ruhe zu kommen. Geduld zu haben. Freiheit zu sehen. Auch Stille auszuhalten.
Warten. Ein Zwischenraum, in dem nicht alles von mir abhängt. Und worin so viel leise Freiheit liegt. Ich muss nicht alles lösen. Ich muss nicht alles wissen. Manches darf sich von selbst lösen. Manches kommt zu mir, gerade, wenn ich es nicht erzwingen kann.


Warten. Ein Zwischenraum, in dem die Hoffnung leise wächst. Zuverlässig. Wie ein Licht, das da ist, sich langsam ausbreitet, aber niemals aufhört zu strahlen: Ein Stern, der nicht mehr erlischt. Wie ein Wort, das mich trägt – auch wenn ich es kaum hören kann.


Warten. Erwarten. Ein Zwischenraum, in dem sich das Vertrauen langsam vertieft. Manchmal ein kleines „Trotzdem“. Auch, wenn der Weg noch nicht zu sehen ist und Horizont sich hinter Wolken verbirgt.


Warten. Erwarten. Ein Zwischenraum, der in Freude zerbricht. In Licht, das uns nicht mehr verlässt. Auf das Kind, das in der Krippe ruht, ganz still, ganz leise – und doch alles verändert. Ein Stückchen Frieden, das in diese Welt kommt.


Warten. Erwarten. In Hoffnung. Im Vertrauen. Auf Frieden. Auf das, was kommt. Auf den, der uns zu sich ruft. Der in die Dunkelheit Licht bringt. Der uns nicht verlässt. Der in die Stille spricht.