Gott ist wie Elektrizität

10.12.2023 / Prädikantin Benita Brügmann, Evangelische Kirchengemeinde Weilburg

Freunde von uns sind in eine andere Wohnung gezogen. Diese musste aber erst noch renoviert werden. Auch die komplette Elektrik wurde erneuert. Schlitze mussten gestemmt werden. Dann wurden neue elektrische Kabel eingezogen.

Bei der Renovierung war es ganz schön dunkel. Erst als der Strom wieder da war, konnten Lampen montiert werden.

Ich stelle mir vor: Gott ist wie Elektrizität.

Ein Haus kann überall mit elektrischen Leitungen ausgerüstet sein, aber was nützt das, wenn keine Lampen angebracht werden? Wenn ich Gott als Elektrizität sehe, dann sind wir seine Lampen.

Es ist egal, wie groß die Lampe ist, welche Form sie hat oder welchen Stil sie aufweist. Hauptsache ist: Sie wird angeschlossen.

Es ist gleich, wer wir sind oder über welche Gaben wir verfügen. Wichtig ist allein, dass wir bereit sind, uns in den Dienst Gottes zu stellen.

Wie wunderbar ist es, wenn ich aus dem Dunkeln in ein schönes beleuchtetes Zimmer komme. Wie wunderbar ist es, wenn ich so leuchten kann, wie diese Lampen. Dann spüre ich Gottes Kraft und Gottes Liebe in mir.

Unsere Freunde hatten sich gekennzeichnet, wo die neuen Kabeln verlegt wurde. Doch beim Aufhängen eines Schrankes haben Sie ein Kabel angebohrt. Eine elektrische Leitung war da verlegt, wo sie keiner vermutet hatte.

Gott ist auch da, wo wir ihn nicht sehen. Er ist auch da, wenn wir ihn gerade nicht spüren. Wenn wir uns einsam und alleine fühlen.

Sicherlich, hier gerät das Bild von der Elektrizität an seine Grenzen: Denn bei Gott gibt es keinen Kurzschluss. Seine Energie fließt weiter. Seine Liebe bleibt.

In der Adventszeit freue ich mich über die vielen Fenster mit ihren bunten Lichtern. All die Lichterketten erinnern mich daran: Gott ist wie Elektrizität. Er ist für uns da – und bringt das Gute in uns zum Leuchten.