Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Was ist uns heilig?

    17.03.2023 / Pfarrer Johannes Jochemczyk 

    Die Hilfsorganisation der katholischen Kirche "Misereor" gibt alle zwei Jahre zur Fastenzeit ein neues Hungertuch heraus. Diese Tücher blicken durch die Brille der Kunst auf unser Leben, weisen auf Nöte unserer Welt hin und fordern unsere Solidarität. In diesem Jahr ist das Hungertuch mit der Frage "Was ist uns heilig?" überschrieben.
    Heilig ist, meine ich, was einem besonderen Raum zugehört und schützenswert ist. Die Familie und Freunde sind ein solch schützenswerter Raum aber auch Gott und unser Glaube, wie alles, was zu den bewahrenswerten Grundlagen eines gelingenden Lebens gehört - materiell, wie der Planet, auf dem wir leben, sowie ideell, wie z.B. Frieden.

    "Heiliges" behandelt man mit Vorsicht. Man nähert sich ihm mit Respekt. Man sorgt dafür, dass es heil bleibt. Heilig, so scheint mir, ist uns aber nicht mehr viel. Obwohl wir uns bemühen, das Klima zu schützen, steigen die Emissionen dennoch stetig und wir erreichen die politisch gesetzten Ziele nicht. Und obwohl wir alle Frieden wollen, müssen wir uns tagtäglich mit dem Krieg auseinander setzen. Der Widerspruch zwischen Wunsch und Realität zerreißt uns förmlich.

    Diese Zerrissenheit spiegelt sich auch im diesjährigen Hungertuch wider (siehe Bild).

    Das Kunstwerk ist ein farbkräftiges Bild. Man sieht eine blau grüne Weltkugel, die von 4 Händen verschiedener Hautfarbe in einem roten Raum gehalten wird. Man erkennt verschiedenfarbige, zerrissene Papierschnipsel, Zeitungsausschnitte und Satzfetzen.

    Das Bild wurde von dem Künstler Emeka Udemba gestaltet. Er stammt aus Nigeria, wohnt aber schon seit vielen Jahren in Deutschland. Als Grundlage nutzt er Zeitungen. Farbe und Zeitungsschnipsel folgen im Wechsel, so entsteht eine besondere Struktur. Durch die Verwendung von Schnipseln und Satzfetzen arbeitet er Informationen in seine Bilder ein, mit denen der Betrachter in Kommunikation treten soll. In unserem Bild kann man z.B. lesen: "Der Mensch", "Sinnhaftigkeit", "Neubeginn", Stichworte, die uns zum Nachdenken anregen sollen.

    Für mich symbolisiert das diesjährige Hungertuch die Zerrissenheit und Heillosigkeit unserer Welt. Der Künstler selber sagt in einem Interview dazu: "Das Rot, das unseren Planeten umgibt, ist ein Alarmsignal, das sagt Gefahr! … Meine Arbeit möchte dieses Gefühl der Dringlichkeit einfangen und eine Warnung aussprechen: wir müssen jetzt innehalten. Jetzt! (...) wir haben nur diese Welt, und wenn wir sie nicht richtig behandeln, wird sie uns ins Gesicht springen."  -

    Tun wir alles dafür, dass es nicht soweit kommt. Uns zum Wohl und Gott zur Ehre.

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