Wozu ein Fisch da ist
07.04.2024 / Pfarrerin Cornelia Stock, Evangelische Kirchengemeinde Weilburg
Wozu kann Fisch eigentlich gut sein? - Omega-3-Fettsäuren fallen mir ein, gut für den Stoffwechsel.
Im Lukasevangelium, da taugt der Fisch noch zu ganz anderem. Da hilft er beim Blickwechsel und Stimmungswechsel.
Die Geschichte spielt kurz nach Ostern. Die Anhänger von Jesus sind noch ziemlich durch den Wind – zuerst die Kreuzigung, dann das leere Grab, das war schon alles etwas viel. Angst haben sie. Und diese Frauen mit ihrem Gefasel von Auferstehung können sie gerade bestimmt nicht gebrauchen.
Doch dann behauptet auch Petrus, er hätte den Auferstandenen gesehen.
Und auf einmal, da steht er mitten unter ihnen: Jesus Christus, wie er leibt und lebt. „Friede sei mit euch!“, ruft er ihnen zu.
Sie staunen. Er zeigt ihnen seine Hände und Füße – das ist der Gekreuzigte, bestimmt! Doch sie sind immer noch völlig verdattert. Bilden sie sich das nur ein? Ist das etwa ein Geist?
Wie kann Jesus sie denn jetzt überzeugen?
„Habt ihr etwas zu essen?“, fragt er. Ja, haben sie: gebratenen Fisch. Den isst Jesus nun vor ihren Augen.
Beim Essen beobachtet werden, das ist ja so eine Sache. Aber hier hilft es: Die Jünger und Jüngerinnen sehen: Der Fisch ist futsch. Also muss Jesus echt sein, wirklich. Und so, wie der isst, so kennen wir den, so hat der auch immer schon gegessen.
Dann stimmt es also! Dann hat Gott ihm neues Leben geschenkt, mit Haut und Haaren!
Dafür also der Fisch! Was für eine Idee, um den Freundeskreis zu überzeugen. Was für eine Idee um zu zeigen: Gott hat ihn tatsächlich auferweckt, er steht zu ihm, nach wie vor. Und auch Jesus ist der alte geblieben: Ja, Jesus ist und bleibt ihr Herr!
So wird aus Angst und Verunsicherung endlich Fröhlichkeit und Mut. Wozu so ein Fisch doch gut sein kann!
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