Europa der Nächstenliebe
16.06.2024 / Pfarrer Christian Elias, Ev. Kirchengemeinden Löhnberg, Selters, Drommershausen im Ev. Nachbarschaftsraum Weilburg-Löhnberg
Dunkle Wolken über Europa? Nein.
Du kannst frei nach Portugal fahren und Urlaub machen. Du kannst dir von Portugal bis Litauen mit der gleichen Münze ein Eis kaufen. Du kannst von Mallorca nach Berlin anrufen und bezahlst das gleiche wie von Weilburg nach Löhnberg. Das zeigt mir, wir sind uns viel näher, als wir glauben.
Europäische Gurken sind oder waren mal genormt!? Naja... Bist du unzufrieden? Von Bürokratie genervt? Fühlst du dich fremdbestimmt? Oder bedrohlich überfremdet? So sehr wir auf Europa schimpfen, so sehr brauchen wir es auch. Wir leben gut und gerne in Frieden. Austausch, Handel, Arbeitsplätze. Das geht nur in Zusammenarbeit, nicht mit nationalen Egoismen. Mit Europa ist schwer, ohne Europa wird es nicht mehr gehen.
Es ist wie in einer großen WG. In einer WG kommen unterschiedliche Leute zusammen mit vielen Vorstellungen und Gedanken. Was hält die WG zusammen? Für mich ist klar: nicht jeder ist sich selbst der Nächste! Denn dafür ist der Nächste viel zu nahe und wir können nicht ohne ihn. Europa ist eine WG der Nächsten. Für mich ist eine Franzose nicht mehr der Erzfeind. Er ist mein Nachbar, mein Nächster.
Für mich als Christ brauchen wir deshalb Nächstenliebe. Mit Nächstenliebe sehe ich in dem französischen Nachbarn meinen Nächsten, der mir ganz nahe ist. Vereint in einer Union des Friedens. Das ist ein großer Wert. Ich denke, wir stehen jetzt vor großen, noch nicht gelösten, Problemen. Lassen wir uns von Nächstenliebe leiten. Amen.
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