Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    29.09.2023 / Pfarrerin Cornelia Stock

    Kürbisse, Trauben und Ähren zieren den Altarraum, dazu Äpfel, Pflaumen, Birnen und so vieles mehr. So viel Gutes ist gewachsen. Die Arbeit der Landwirte und Hobbygärtnerinnen war nicht vergeblich, sondern sie hat sich gelohnt. Jetzt feiern wir Erntedank: Ein Fest der Dankbarkeit für unsere Lebensmittel. Ein Fest der Dankbarkeit für die Fülle, aus der wir hier schöpfen.

    Dabei führen uns die Wetterkapriolen dieses Jahres vor Augen: Eine gute Ernte ist nicht selbstverständlich. Ob uns dadurch der Wert unserer Lebensmittel wieder stärker bewusst wird? Doch nicht nur Essen brauchen wir zum Leben. Auch vieles andere haben wir nötig – und dennoch erscheint es oft selbstverständlich: das Dach über dem Kopf, die Kleidung, aber auch Arbeit oder Frieden - eben genug von all dem, was Leben ermöglicht. Erntedank ist Dank für alles, was die Grundbedürfnisse des Lebens deckt, es ist Dank für so viel Segen.

    Für mich gehört zu diesem Segen auch, in einer freien Gesellschaft zu leben. Die Gesellschaft mitgestalten zu können. Ich mag unser Land mit seiner Demokratie und dieser Verfassung, die mir als Frau dieselben Rechte und Pflichten einräumt wie einem Mann. Ich mag dieses Land, in dem die Würde des Menschen nicht gebunden sein soll an das Bankkonto oder die Hautfarbe oder die Frage, wen ein Mensch liebt. Ich bin froh, dass ich meinen Glauben hier offen leben kann. Auch das ist für mich Segen und Grund zu danken.

    „Segen heißt, sich regen“, lautet ein Sprichwort. Denn Gottes Segen ermöglicht so vieles, doch diese Möglichkeiten nutzen müssen wir schon selbst. Das weiß jeder Landwirt, der sein Feld bestellt: Die Ernte entsteht nicht von alleine. Genug von allem, was wir brauchen, haben wir nur, wenn wir auch etwas dafür tun. Dasselbe gilt auch für unsere Gesellschaft: Wer in einer freien Demokratie leben möchte, muss sich auch dafür einbringen. Das geht zum Beispiel bei der Landtagswahl am 8. Oktober. Hier können wir mit unserer Wahl diejenigen Kräfte stärken, die sich auf dem Boden unserer Verfassung bewegen. Wir können die Werte stärken, für die Jesus einsteht. Es liegt an uns, ob unsere Gesellschaft auch zukünftig die Würde der Menschen achtet. 

    Ich danke Gott für unsere Demokratie. Und wie im Garten gilt auch hier: Wir ernten, was wir säen, hegen und pflegen – im Vertrauen auf Gottes Segen.

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