Evangelisches Dekanat an der Lahn

Angebote und Themen

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    Notfall

    17.09.2023 / Dekan Johannes Jochemczyk

    Eine junge Frau liegt im Sterben. Keine 40 Jahre alt. Innerhalb weniger Tage hat sich ihr Zustand katastrophal verschlechtert. Später wird man sagen: Organversagen, eine Reaktion auf ein Medikament. Noch wird sie von Maschinen am Leben erhalten. Was tun?

    Die Familie ist verzweifelt. Man weiß nicht aus noch ein. Ein Notfall ...

    "Wir brauchen mal die Notfallseelsorge!", höre ich am anderen Ende der Leitung. Die Verzweiflung, die Ratlosigkeit, die Angst - sie ist mit den Händen zu greifen und erfasst auch mich. "Kennst Du da jemanden?" -

    Ich kenne jemanden. Einen Notfallseelsorger. Er ist geschult, er hat Erfahrung. Er kennt sich aus mit diesen außergewöhnlichen Situationen: Unfälle, plötzlicher Tod, traumatische Momente.  Ich stelle den Kontakt her! Und dann ist jemand da - stützt, hilft, tröstet! Wie gut, dass es die Notfallseelsorge gibt! Rund um die Uhr, 24/7.

    Morgen, am Sonntag, den 17.9.23, kann man sich über die Arbeit der Notfallseelsorge des Landkreises Limburg-Weilburg informieren. Von 11-16 Uhr öffnet der Verein in der Hainkaserne in Weilburg seine Türen. Seit Beginn der 90-er Jahre wurde die Notfallseelsorge professionalisiert und in Vereinen strukturell organisiert. Im September 1996 gründete man damals auch im Landkreis Limburg-Weilburg die Notfallseelsorge.

    Heute ist sie ein ökumenisches Angebot beider Kirchen und gilt allen Menschen, die in Not geraten. „Menschen in Notfallsituationen beizustehen, ist ein unverzichtbarer Bestandteil christlichen Glaubens“, so heißt es in den Hamburger Thesen von 2007, die die Notfallseelsorge beschreiben.

    Denn jede und jeder kann in eine außergewöhnliche Notsituation geraten, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Dann im Moment größter Hilflosigkeit und Verzweiflung jemanden an seiner Seite zu haben, ist ein Segen und mehr als nötig, damit wir nicht zerbrechen. Gut also, dass es NofallseelsorgerInnen gibt, Frauen und Männer, die sich ausbilden lassen, um in schwierigen Momenten da zu sein.

    Als gläubige Menschen haben wir darüber hinaus immer jemanden an der Seite, der uns auch Notfallseelsorger sein will. „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten!“, verspricht Gott in Psalm 50. Das Wissen, dass Gott auch in den kleinen und großen Nöten unseres Alltags an unserer Seite ist, dass er weiß, was uns bewegt und uns zuhört, kann Trost und Halt geben.

    Darum möchte ich Mut machen, in schwierigen Situationen die Gedanken zu sammeln und vor Gott zu bringen. Das hilft, zur Ruhe zu kommen und wieder klarer zu sehen.

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