Tag des offenen Denkmals 2020
Was wäre, wenn? – Der junge Mozart in Weilburg
Foto: Guido HepkeLeonard Gürtel begeisterte als junger Wolfgang Amadeus Mozart22.09.2020 dr_pw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Was wäre, wenn? – Der junge Mozart in Weilburg, ein römischer Soldat auf Abwegen, eine geplatzte Traumhochzeit und die Altstadt als Eisenerzgrube
Dabei griffen die Szenen stets reale Hintergründe auf: So gab es tatsächlich Ende des 19. Jahrhunderts die Grube Cicero, verbunden mit dem Plan, im Weilburger Schlossgarten Eisenerz abzubauen. Die Weilburger Kernstadt, wie wir sie kennen - sie wäre im wahrsten Sinne des Wortes „Geschichte“ gewesen, hätte man die Pläne in die Tat umgesetzt. Boris Juric als der historische Weilburger Unternehmer Heinrich Moritz und Jan Kramer als sein – erdachter - Gehilfe stellten dieses Kapitel der Stadtgeschichte vor, das den meisten Weilburgern wohl noch unbekannt gewesen sein dürfte.
Die tatsächlichen Begegnungen der Nassau-Weilburger Fürstin Caroline (dargestellt von Doris Hagel) mit Wolfgang Amadeus Mozart, die in Wirklichkeit andernorts stattfanden, wurden kurzerhand in die Weilburger Schlosskirche verlegt. So kamen die Besucher des Gottesdienstes aber in den realen Genuss einer phantastischen musikalischen Darbietung: Am Klavier zeigte der 10-jährige Leonard Gürtel, der das geniale Wunderkind verkörperte, so überzeugend sein Talent an den Tasten, dass mancher Gottesdienst-Besucher überzeugt war, einer professionellen Aufnahme der Musik Mozarts gelauscht zu haben. Sicherlich einer der Höhepunkte dieser Aufführung.
Weit zurück in der Geschichte ging es vor dem Hintergrund der Varus-Schlacht und der Frage, ob sich Weilburg bei einem anderen Ausgang wohl zu einer römischen Kulturmetropole entwickelt hätte. Cornelia Stock, Terrill Eckert, Swetlana Fertich und Jan Kramer entführten mit einigem Schmunzeln in die Antike. Die köstlichen Weintrauben der Oberlahn-Winzer, die hier als Requisite herhalten mussten, konnten die Gottesdienst-Besucher im Rahmen des Abendmahls am Platz auch ganz „in echt“ verkosten.
Die Braut, die sich nicht traut – mit einer geplatzten Hochzeit á la Hollywood, einem filmreifen Abgang des stehengelassenen Bräutigams – Jan Kramer in seiner insgesamt dritten Rolle des Tages – und einem Pfarrer, der den kongenialen Konterpart bildete, natürlich dargestellt von Pfarrer Guido Hepke: Die letzte Szene regte noch mal die Lachmuskeln an. Hätte die Eheschließung der Prinzessin Henriette mit dem österreichischen Erzherzog Karl in der Weilburger Schlosskirche 1815 tatsächlich einen ähnlich dramatischen Verlauf genommen – nun, die Weilburger Entwicklung wäre eine andere gewesen.
Wen interessiert, wie die Geschichte denn weitergegangen wäre, hätten sich diese Szenen tatsächlich so ereignet, dem sei herzlich der Film „Was wäre gewesen wenn…“ empfohlen, der in Zusammenarbeit mit Weilburg TV entstanden ist: http://www.weilburg-tv.de/was-waere-wenn.html
Neben allem Schmunzeln und dem puren Spaß an der fantasiereichen Überlegung zu einer anderen Geschichte – die Spielszenen aus der Feder von Isabell Heep und Christian Radkovsky ordnete Pfarrer Guido Hepke in seiner Predigt nochmals ein und ging der Frage nach: Was ist Gottes Handeln – und wo entscheiden wir Menschen?
An alle Akteure an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön!
Guido Hepke
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