Gottesdienst
"Rhythm of Reformation" in der Mensfeldener Kirche
Andreas Schuss und Vanessa Feilen-Schuss01.11.2023 cvdressler Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Mit einem musikalischen Feuerwerk aus ihrem großen musikalischen Fundus arbeiteten sich die "Spielleute Gottes" nicht nur an der Historie der Reformation rund um den Anschlag der 95 Thesen an die Türe der Schlosskirche von Wittenberg an jenem 31. Oktober 1517 ab, der gemeinhin als Geburtstag der protestantischen Kirche gesehen wird. Und stellten den Reformator Martin Luther in seiner Bedeutung in den Spannungen seiner Zeit dar.
Sondern Erzähler Andreas Schuss überwand auch den garstigen Graben von 5 Jahrhunderten, indem er das fruchtbare Verhältnis Luthers zu seiner Ehefrau Katharina von Bora detailreich beschrieb. Denn diese Meinungs- und Willensstarke Frau machte nicht nur aus der "Studentenbude" ihre Ehemannes ein florierendes Wirtschaftsunternehmen, sondern half ihm auch, Theologie und Glauben mit dem praktischen Leben zu verbinden.
In einem tiefen Gedankengang betrachtete Andreas Schuss allerdings auch die Wirkungsgeschichte mancher Worte Luthers. Gerade manche aggressive Aussage des Reformators sollte erst Jahrhunderte später verheerende Sprengkraft erhalten. Und judenfeindliche Aussagen Luthers sollten - über den Zeitgeist hinaus - erst Jahrhunderte später grausame Wirkung entfalten. Was Andreas Schuss darüber nachdenken ließ, wie besonders groß die Verantwortung derer ist, die "vorne" oder die "oben" stehen in Kirche, Politik und Gesellschaft.
Dies illustrierte Schuss aus seinen Erfahrungen in Schulprojekten und in Sozialen Medien, wo verkürzte Zitate als Waffen missbraucht würden. Dagegen helfe der Blick auf die versöhnende Kraft Christi als dem Zentrum der Glaubens und der Kirche, die es auch am Reformationstag 2023 zu betonen und zu leben gelte.
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