Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Reihe „Kirche im Kino“ zeigt bewegenden Dokumentarfilm über familiäre Gewalt – Nachgespräch mit der Regisseurin und Pfarrer Joachim Naurath

    Film „Hinter guten Türen“ mit Regisseurin Julia Beerhold am Muttertag im Cineplex Limburg

    Julia Beerhold Foto: Kristin Schnell

    Was passiert, wenn Eltern sagen, sie lieben ihre Kinder – und ihnen gleichzeitig Gewalt antun? Was bedeutet Liebe, wenn sie mit Schlägen, Demütigungen und Angst einhergeht? Der autobiografische Dokumentarfilm Hinter guten Türen geht diesen Fragen auf beklemmende und berührende Weise nach. Am Sonntag, 11. Mai, um 12 Uhr wird der Film im Rahmen der Reihe „Kirche im Kino“ im Cineplex Limburg gezeigt.

    ie Regisseurin Julia Beerhold ist persönlich anwesend und wird sich im Anschluss an die Vorführung gemeinsam mit Pfarrer Joachim Naurath den Fragen des Publikums stellen.

    Beerhold erzählt in ihrem Film die Geschichte ihrer eigenen Kindheit – einer Kindheit, die geprägt war von einem tiefen Widerspruch: „Die Gewalt war so krass – aber auch die Fürsorge“, sagt sie rückblickend. „Das war ja gerade das Schwierige. Wenn Eltern nur brutal sind, ist das schlimm. Aber irgendwie stringent. Bei meinen Eltern waren beide Seiten stark ausgeprägt.“

    Die Gespräche mit ihrer Mutter – ebenfalls im Film zu sehen – machen die Komplexität familiärer Beziehungen spürbar. Beerhold beschreibt sie als offen, wenn auch nicht frei von Missverständnissen: „Sie wusste zwar nicht wirklich, was ich kritisierte, aber ich hatte den Eindruck, dass sie es zumindest versuchte. Und ich glaube, sie wollte mir mit dem Film auch etwas schenken.“

    Der Film ist eine Einladung zum Hinschauen. Zum Sprechen. Und auch dazu, die eigene Geschichte nicht länger zu verschweigen. „Natürlich war da erst mal Scham“, so Beerhold. „Aber wenn wir nicht über Gewalt in ‚ganz normalen Familien‘ sprechen, wird sie bleiben. Gerade weil wir uns schämen.“ Diese Überzeugung war es, die sie letztlich zum Film motivierte: „In mir gab es einfach diese Stimme, die sich immer wieder durchgesetzt hat: ‚Mach diesen Film.‘“

    Dass die Vorführung am Muttertag stattfindet, unterstreicht die emotionale Tiefe des Projekts. Für Beerhold ist das Datum mehr als ein Symbol: „Ich finde die Idee, den Film am Muttertag zu zeigen, großartig. Die emotionale Aufladung dieses Tages, plus die Überhöhung von ‚Mutterschaft‘ in unserer Gesellschaft – was für ein Spannungsfeld.“ Gleichzeitig empfindet sie Dankbarkeit gegenüber ihrer Mutter – trotz allem. „Ich werde ihr an diesem Muttertag innerlich danken, dass sie mir das Leben und so viel mehr geschenkt hat – und mich gleichzeitig dafür einsetzen, dass Gewalt gegen Kinder geächtet und geahndet wird.“

    Hinter guten Türen ist kein leichter Film – aber ein notwendiger. Er konfrontiert das Publikum mit der Realität vieler Kinder, macht die Dynamiken von familiärer Gewalt sichtbar und stellt unbequeme, aber überfällige Fragen: Wie sprechen wir über Schuld, Verantwortung und Vergebung? Was bedeutet es, als Gesellschaft hinzusehen, einzugreifen – und Kindern den Schutz und die Anerkennung zu geben, die sie verdienen?

    Nach der Filmvorführung findet ein moderiertes Nachgespräch im Kinosaal statt, bei dem Besucherinnen und Besucher ihre Eindrücke teilen und mit der Regisseurin ins Gespräch kommen können. Pfarrer Joachim Naurath vom Evangelischen Dekanat an der Lahn wird das Gespräch begleiten. Tickets gibt es hier

    Cineplex Limburg, Dr.-Wolff-Straße 1a, Limburg, 12 Uhr, Eintritt 6 Euro.

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