Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Welterbe des Kaukasus – Natur, Kultur, Klöster und Kirchen

    Dekanatsstudienreise nach Armenien und Georgien

    Die diesjährige Studienreise des Ev. Dekanats an der Lahn nach Armenien und Georgien führte die 27 TeilnehmerInnen in eine Region, die über vielfältige kulturelle und religiöse Traditionen verfügt. So kann etwa der Weinanbau, bei dem die Trauben mitsamt Blättern und Zweigen in riesigen Tonkrügen in der Erde vergoren wurden, bis 6000 v. Chr. zurückverfolgt werden. Und auch das Christentum wurde nach armenischer Überlieferung schon im 1. Jahrhundert durch die Apostel Bartholomäus und Judas Thaddäus eingeführt und Anfang des 4. Jahrhunderts als Staatsreligion etabliert.

    Höhlenkloster Novarank

    Zeugnisse klösterlichen Lebens – etwa Chor Virap am Fuße des Berges Ararat oder das Höhlenkloster von Geghard, wo die Gruppe einen orthodoxen Gottesdienst miterlebte – standen ebenso auf dem Reiseprogramm wie Begegnungen mit Kirchenvertretern und den Jesiden, die in Armenien vor Verfolgung Schutz gefunden haben. Die Hauptstadt Jerewan faszinierte mit ihren abendlichen illuminierten Wasserspielen am Platz der Republik und spätsommerlichen Temperaturen, die zum Verweilen in den Cafes am Park einluden – sofern das straffe Programm es zeitlich zuließ! Am Stadtrand von Jerewan erinnert eine weitläufige und imposante Gedenkstätte an die Opfer des Völkermordes von 1915, als bis zu 1,5 Millionen ArmenierInnen im heutigen Gebiet der Türkei deportiert und ermordet wurden. Konfliktreich ist auch das Verhältnis zum Nachbarstaat Aserbaidschan, dessen Militär 2023 die Ausreise von 120.000 ArmenierInnen aus der Enklave Berg Karabach erzwang. Das Verhältnis zu Russland ist zwiespältig: Einerseits hoffte Armenien vergeblich auf militärische Unterstützung, andererseits ist Russland Energielieferant und mit Abstand wichtigster Handelspartner.

    Die weitere Reiseroute führte durch den kleinen Kaukasus über den 2.400 Meter hohen Selimpass mit Zwischenstopp an einer Karawanserei zum Sevansee und am 6. Tag dann zur Grenze nach Georgien. Eine Stadtbesichtigung in Tiflis führte von der Metechi-Kirche zum benachbarten Reiterstandbild von König Wachtang I. Gorgassili, dem Stadtgründer, vorbei an den Schwefelbädern, die der Stadt ihren Namen gaben („Tbilissi“= Ort der warmen Quellen), durch die Altstadt zur modernen Friedensbrücke über den Fluss Mtkwari und mit der Seilbahn auf die Festung Narikala, wo die monumentale Statue der „Mutter Georgiens“ bestaunt wurde. Am nächsten Tag erkundete die Reisegruppe die nahegelegene Höhlenstadt Uplisziche aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. und stattete anschließend dem Stalinmuseum in Gori einen Besuch ab. Mit großer Verwunderung wurde festgestellt, dass sich dort keine kritische Aufarbeitung des Stalinismus findet, sondern die Verehrung Stalins ungebrochen weitergeführt wird. Über die georgische Heerstraße führte die Reise dann über den Kreuzpass nach Stepantsminda. Mit PKWs ging es zur hochgelegenen Dreifaltigkeitskirche Gergeti, wo die Gruppe mit einem herrlichen Ausblick auf den großen Kaukasus belohnt wurde.

    Nur der über 5.000 Meter hohe Berg Kasbek versteckte sich hinter einem Wolkenband. Zurück in der Ebene besuchte die Reisegruppe noch die ehemalige Hauptstadt Mzcheta und Signaghi in der Weinregion Kachetien. Nach dem umfangreichen Besichtigungsprogramm blieb noch Zeit, um die kulinarischen Köstlichkeiten Georgiens zu genießen sowie im Schwefelbad eine Runde zu schwitzen. Da die Flugverbindungen von Tiflis nach Westeuropa nachts stattfinden, war die Gruppe nach der Rückkehr in Frankfurt zwar erschöpft aber hoch zufrieden über viele schöne Erlebnisse und Eindrücke. Sie dankte Pfr. Joachim Naurath für die Organisation und Begleitung dieser Studienreise. Die nächste Gruppenreise könnte nach Irland oder Andalusien führen und wird wieder rechtzeitig bekannt gegeben.

    Pfarrer Joachim Naurath

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