Neue Kirchenpräsidentin eingeführt
Christiane Tietz übernimmt Amt von Volker Jung

27.01.2025
cvdressler
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Vor seiner Entpflichtung wurde Jung gewürdigt für sein Engagement als leidenschaftlicher Theologe und zugewandter Kirchenpräsident der EKHN und auch für sein Wirken in der EKD. Jung dankte seinen Wegbegleitern und betonte, wie wichtig ihm die Vielfalt der EKHN, die Zusammenarbeit in der EKD und die enge ökumenische und interreligiöse Anbindung gewesen seien und blieben.
Die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, hob wertschätzend Volker Jungs Wirken hervor: „Mit Mut zu neuen Aufbrüchen, einer tief gegründeten Menschenfreundlichkeit und theologischem Feinsinn hat Volker Jung den Protestantismus bundesweit mitgeprägt. Wir danken ihm für sein großartiges Engagement, das er in einer Fülle von Themen und Gremien in seiner klugen, friedfertigen Art eingebracht hat. Und mehr noch: wir danken für die Liebe, die er über all die Jahre seines Dienstes unserer Kirche geschenkt hat“
Im Anschluss führte Fehrs Tietz in das Amt der Kirchenpräsidentin ein: „Von Herzen gratuliere ich Christiane Tietz zu ihrer Einführung als Kirchenpräsidentin – und ebenso gratuliere ich der Evangelischen Kirche in Hessen-Nassau. Denn die Kirche gewinnt mit Christiane Tietz nicht nur eine kluge und tiefgründige Theologin, die es liebt zu predigen, sondern auch eine scharfsinnige und präzise Denkerin, die die gewichtigen Themen des Leitungsamtes sorgfältig bearbeiten und die anstehenden Veränderungsprozesse mit Mut voranbringen wird. Christiane Tietz strahlt dabei als ‚hoffnungsvolle Realistin‘, wie sie sich selbst bezeichnet, so viel Herzlichkeit und Zuversicht aus, dass es den Menschen - auch inmitten des ganzen Irrsinns in dieser Welt - Kraft geben wird und Orientierung. Ich freue mich sehr auf die künftige Zusammenarbeit mit ihr und wünsche ihr für ihr neues Amt weiterhin diese Kraft und Klarheit, kluges Augenmaß und Gottes reichen Segen.
Tietz war Ende September 2024 mit großer Mehrheit von der Kirchensynode der EKHN im ersten Wahlgang gewählt worden. Die 1967 in Frankfurt am Main geborene Theologin kehrt zurück nach Darmstadt aus Zürich, wo sie zuletzt Ordentliche Professorin für Systematische Theologie an der Universität Zürich war.
Tietz: Mut haben, kontroverse Themen zu besprechen
Nach ihrer Einführung durch Fehrs ermutigte Tietz in ihrer Predigt dazu, über Religion und Politik zu sprechen: „Ich wünsche mir, dass wir uns trauen, darüber zu sprechen, was Glaube für uns bedeutet, wo er uns stützt und Kraft gibt, aber auch, wo wir zweifeln. Ich will mich im neuen Amt weiter von der guten Nachricht der Nähe Gottes tragen lassen. Und ich möchte ins Gespräch kommen und erfahren, wie das bei anderen ist. In solchen Gesprächen liegt für mich ein Schlüssel für die Zukunft der Kirche.“
Solch eine Offenheit sei auch mit Blick auf die Politik notwendig. Tietz betonte, dass es gefährlich werden könne, wenn man sich mit anderen Argumenten nicht mehr auseinandersetze: „Es ist wichtig, dass wir auch hier im Gespräch bleiben. Bis zur Wahl und sicher auch danach. Dabei geht es nicht nur um Argumente, sondern auch um Gefühle. Ich setze auf den Mut, einander auch bei kontroversen Themen zugewandt zu bleiben und uns von unseren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen zu erzählen. So begegnen wir uns menschlich.“
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