Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Trauer um früheren Dekan Eduard Wunderlich

    Foto: privat

    Der Pfarrer und frühere Dekan Eduard Wunderlich ist am 8. März in seinem 99. Lebensjahr in Weilburg verstorben. Am ersten Weihnachtstag 1960 wurde er als neuer Pfarrer an der Schlosskirche Weilburg in sein Amt eingeführt. 30 Jahre übte er dieses daraufhin aus, in den folgenden Jahren auch noch in ehrenamtlicher Funktion. Von 1969 bis 1978 war er außerdem Dekan des damaligen Dekanats Weilburg.

    „Weilburg ist unsere Schicksalsstadt geworden“, so formulierte es einmal Eduard Wunderlich, evangelischer Pfarrer von 1960 bis 1989 an der Schlosskirche Weilburg. Am ersten Weihnachtstag im Jahr 1960 wurde er als neuer Pfarrer an der Schlosskirche Weilburg in sein Amt eingeführt. 30 Jahre übte er dieses daraufhin aus, in den folgenden Jahren auch noch in ehrenamtlicher Funktion. Von 1969 bis 1978 war er außerdem Dekan des damaligen Dekanats Weilburg. Am 8. März 2022 ist Eduard Wunderlich in seinem 99. Lebensjahr ver-storben.

    Geboren wurde Eduard Wunderlich am 10.7.1923 in Asch in der damaligen Tschechoslowa-kei, seit 1956 war er verheiratet mit seiner Frau Helga. Sein Lehrvikariat absolvierte er in Rüsselsheim, die anschließende Seminarzeit in Friedberg. Die erste Pfarrstelle hatte er in der Epiphanias-Gemeinde in Frankfurt. Ordiniert wurde er durch Propst Goebel am 14.10.1956, danach trat er die erste ordentliche Pfarrstelle in Seelbach an. Zum Jahresende 1960 schließlich übernahm Pfarrer Wunderlich, auf Wunsch von Propst Herbert, die Stelle an der Schlosskirche in Weilburg, der er bis zuletzt treu blieb.

    In einer seiner letzten öffentlichen Reden, anlässlich seines 60-jährigen Ordinationsjubiläums 2016, erinnerte er sich detailverliebt an die Schlosskirche von damals: Schmale Sitzflächen, keine Lautsprecheranlage und Namensschilder an den Bänken, die an lange vergangene Zeiten erinnerten. Die Heilig-Grab-Kapelle war in desolatem Zustand, kein elektrisches Licht, dafür ein kleiner gusseiserner Ofen für bescheidene Wärme. Überall waren umfangreiche Aufräum- und Renovierungsmaßnahmen notwendig. Es gab also viel zu tun, die historische Kirche und die Kapelle in einen zeitgemäßen Zustand zu bringen. Zusammen mit seiner Frau, sie war außerdem Lehrerin, wurde vieles aufgebaut in der Gemeinde: Mütterkreis, Frauenhilfegruppen, Jugendarbeit, Bastelkreis. Die vier Dörfer, die zu Weilburg gehören, hatten noch keine Kirchen, Gottesdienste wurden in Schulräumen gefeiert. Der Gemeindegesang wurde dabei hin und wieder vom Schullehrer mit der Geige begleitet. Alle zwei Jahre fand ein großer Weihnachtsbasar mit Tombola und Büchermarkt statt. Mit zwei Partnergemeinden in der DDR, Stolberg im Harz und Oranienbaum bei Dessau, gab es regelmäßige Kontakte. In seine aktive Zeit als Pfarrer und Dekan fiel schließlich auch die 68er-Bewegung, die selbst vor dem ländlich geprägten Umfeld nicht Halt machte und für leidenschaftliche Diskussionen in Dekanat und Gemeinden sorgte. Eine erfreuliche Konstante in der Gemeindearbeit sah er stets in der Kirchenmusik, die Weilburg zu einem wahren kirchenmusikalischen Leuchtturm machte. Anfangs geleitet von Kantor Gerhard Schäfer, danach von Kantorin Doris Hagel, die heute noch ihren Dienst in der Schlosskirche versieht.

    Was stets Eduard Wunderlichs besonderes Anliegen war: Der lebendige Glaube. Für ihn erschöpfte sich Christsein nicht nur in sozial-diakonischem Handeln, es musste auch von tiefem inneren Glauben getragen sein. Daher hatte er 1979 auch auf eine Wiederwahl als Dekan freiwillig verzichtet, die Verwaltungsaufgaben nahmen ihn zu sehr in Anspruch. Lieber erfüllte er die eigentlichen Aufgaben, die ihm als Geistlichem gestellt waren, die ihn in den Beruf und die Berufung als Pfarrer gebracht haben: Er wollte predigen und in der Gemeinde unmittelbar mit den Menschen zu tun haben.

    Peter Wagner
    Öffentlichkeitsarbeit

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