Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Zeugnistag

    23.07.2022 / Dekan Manfred Pollex

    Liebe Schülerinnen und liebe Schüler,
    wieder ist ein Schuljahr geschafft. Viele von euch, wahrscheinlich sogar die meisten, haben ein sehr gutes, gutes oder einigermaßen passables Zeugnis nach Hause gebracht, manche haben ihre Schulzeit mit der Mittleren Reife oder sogar dem Abitur abgeschlossen. Das ist super, ihr könnt stolz auf euch sein und unbeschwert in die Ferien gehen.

    Für andere ist es nicht so gut gelaufen. Jedes Jahr um diese Zeit höre ich von Schülerinnen und Schüler, die sich mit ihrem Zeugnis nicht mehr heimtrauen, die mit dem Versagen und den enttäuschten Erwartungen sogar nicht mehr weiterleben wollen. Ich möchte euch sagen: Eure Mutter, euer Vater mag euch viel mehr, als sie es euch in diesen Zeugnistagen vielleicht zeigen. Eigentlich sind sie gar nicht nur über euch enttäuscht, wenn ihr schlecht in der Schule seid. Sie sind auch über sich selber enttäuscht. Es ist nur schwer, das zuzugeben. Deine Mutter, dein Vater haben auch einmal Zeugnisse bekommen und noch heute werden ihre Arbeitsleistungen vielleicht regelmäßig bewertet. Sie werden euch nicht sagen, wenn das nicht so gut ausgegangen ist.

    Es ist nicht schön, Menschen nach ihren Leistungen zu beurteilen, zu bewerten, denn was sie ausmacht, lässt sich nicht in Noten ausdrücken. Und es ist ein schlimmes Gefühl, zu versagen, Erwartungen zu enttäuschen. Da macht sich jemand ein Bild von euch und ihr fallt aus dem Rahmen. Aber denkt daran, das ist nicht euer Rahmen. Das ist der Rahmen eurer Eltern und eurer Lehrerinnen und Lehrer. Ich bin mir sicher: Gott hat einen viel größeren Rahmen für euch und wahrscheinlich auch eine ganz andere Vorstellung.

    Wenn ihr nicht mehr weiterwisst, sucht jemanden zum Reden. Das alles ist kein Grund, dem Leben davon zu laufen. So vieles liegt noch vor euch, Freundschaften und Liebe, Überraschungen und Veränderungen. Gott hat sich noch eine Menge ausgedacht für euer Leben. Lasst euch eure Gaben und Träume nicht ausreden und brecht das Gespräch nicht ab. Schimpft, streitet, heult, aber brecht das Gespräch nicht ab.

    Wer ihr seid und was ihr wert seid, bestimmen nicht Schulabschluss und Zeugnis. Das gilt für jedes Zeugnis, ob gut oder schlecht. Ich wünsche euch an allen Zeugnistagen Menschen, die euch verstehen. Es gibt auch eine Telefonnummer gegen Kummer: 0800 111 0 333 und es gibt euer Pfarrerin, euren Pfarrer, die euch zuhören.

    Jesus hat einmal seinen etwas karriereorientierten Schülerinnen und Schülern gesagt: „Die Letzten werden die Ersten sein!“ Diese himmlische Messlatte hat auch schon auf der Erde Gültigkeit. Habt Geduld mit euch selber und gute Tage in den Ferien.

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